Der Aufzug
Am Ostersamstag 2005 feierte der Aufzug sein 100. Jubiläum!

Hier einige Bilder von der Festveranstaltung am Ostersamstag, den 26.03.2005.

Weitere Bilder vom Förderverein der E. Wustmann Grundschule Bad Schandau.


"Eine weitere Aufgabe war die Anlage eines elektrischen Fahrstuhls, um dem Publikum den Besuch meiner Anlagen zu erleichtern. Ich ließ diesen durch die berühmte Fahrstuhlfirma Kühnscherf & Söhne, Dresden, konstruieren und scheute auch diese gewaltige Ausgabe nicht, da sie ein Hauptmoment für meine umfassenden Pläne bedeutete.
Hätte ich in die Zukunft blicken können, so wäre der Fahrstuhl unbedingt noch einmal so hoch angelegt worden, denn es stellte sich später heraus, daß der, wenn auch noch so bequeme Aufstieg bis zur Höhe, von der Mündung des Fahrstuhls aus, besonders für den Transport der Gepäckstücke, zu anstrengend war. Immerhin hat sich der Fahrstuhl bewährt, und ungezählte Tausende benutzen diesen auch heute noch, ja mehr denn je."

Der Aufzug 1906 Der Aufzug 1906 coloriert Der Aufzug im April 2004

Der elektrische Aufzug ist mit seiner 35 m langen und 3 m breiten durch den Waldweg verbundenen Brücke eine kurze Verbindung zum Stadtteil Ostrau. Aufgrund des von der Natur so geformten steilen Hanges unweit des Elbufers bot sich die Einrichtung eines solchen Vertikalliftes eher an als der Bau einer Seilbahn oder Ähnlichem. Eine normale Bergbahn (Standseil- oder Zahnradbahn) kam aufgrund der topografischen Lage nicht in Frage. Außerdem gab es Seilbahnen in einer geeigneten Form noch nicht. Herr Sendig ließ 1904/05 diesen durch die Aufzugsfirma Kühnscherf und Söhne aus Dresden konstruieren. Die Stahlkonstruktion des Turmes wurde von der Firma Kelle und Hildbrand aufgestellt. Der Ingenieur dieses Aufzuges mit seiner filigranen und kunstgeschichtlich denkmalwürdigen Eisenkonstruktion war ein Schüler Gustav Eiffels, der den Eiffelturm in Paris erbaut hatte. Bei der Eröffnung am Ostersamstag 1905 wollte zunächst niemand mitfahren. Man sagt, dass sich erst eine Frau zur Mitfahrt entschloss, als Herr Sendig einen Taler dafür spendierte. Der Erfolg des Aufzugs hielt sich in Grenzen, da er nur 50 Meter in die Höhe geht, während der Höhenunterschied zum Ort knappe 100 Meter beträgt. Das Tragen von Gepäck war viel zu anstrengend und so konnte nie ein wirklicher Erfolg des Aufzugs gefeiert werden. Und so wurde der Aufzug was er heute noch ist - nämlich eher eine Touristenattraktion als ein Beförderungsmittel. Rudolf Sendig plante einen zweiten, weit größeren elektrischen Aufzug, der am äußersten Ende von Postelwitz erbaut werden sollte. Ab 1954 wurde er als technisches Denkmal geschützt. Nachdem 1984 der Aufzug aus Sicherheitsgründen stillgelegt werden musste, wurden neue Pläne geschmiedet, den Aufzug zu neuem Leben zu erwecken. So erhielt der Aufzug ab 1990 eine gründliche Sanierung mit Unterstützung der Firma Schindler aus Berlin und damit auch eine nagelneue Panoramakabine für 12 Personen. Im Dezember 1997 wurde der Aufzug als größte Kerze der Welt ins "Guinessbuch der Rekorde" eingetragen. Heute nun bietet sich mit der Benutzung des Aufzuges allen Naturfreunden, insbesondere Touristen, welche das schöne und weite Panorama der Ostrauer Scheibe (Hochfläche um Ostrau und Neuschandau) und die damit zu verbindenden reizvollen Partien des Schrammsteingebietes zu schätzen wissen, eine einzigartige Gelegenheit, schnell und sicher auf die Höhe zu gelangen. Der Aufzug gibt den Gästen auch die Möglichkeit, mit einem Blick das Elbtal zu erschließen und auf ausgedehnten Waldpromenaden Ruhe und Entspannung zu finden. Am oberen Ausgang befindet sich ein Freigehege, welches Luchse beherbergt.
Er ist der "kleine Bruder" des 153 m hohen Hammetschwandliftes am Bürgenstock/Vierwaldstätter See bei Luzern in der Schweiz.


Oberhalb des Aufzuges befindet sich eine Gedenktafel, welche ein treuer Freund Sendig's, namens Gustav Rücker, anfertigen ließ.

       

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